Mit Sebastian Zeitzmann (LL.M.) und Christina Giannoulis (LL.M. Eur.)
Ort: Universität des Saarlandes, Geb. A4 2, R. 3.2
Termin: 06. Juni 2019, 18 Uhr
Wir schreiben das Jahr 2045. 100 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird in Brüssel die Flagge der neuen Europäischen Republik gehisst. Die früheren Staaten der Europäischen Union haben sich aufgelöst und Platz gemacht für starke europäische Regionen, deren Vertreter_Innen im Europäischen Senat neben den transnationalen Parteien im Repräsentantenhaus und einem von den Bürgern direkt gewählten Präsidenten über die Leitlinien der Politik entscheiden.
Für die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot zeigt diese Vision einen Ausweg aus der Wachstumsspirale populistischer und antieuropäischer Strömungen in der EU und aus den Blockaden im Rat bei den großen Zukunftsfragen der Union. Für sie ist klar: Diese Vertrauens- und Integrationskrise ist eine an die Grundlagen der Union reichende Systemkrise, der wir effektiv nur mit einer Neugestaltung des Institutionensystems begegnen können.
Ist diese Beurteilung der Lage stimmig? Hat die EU ein tiefgreifendes Demokratiedefizit? Brauchen wir grundstürzende Rezepte wie die dezentrale Bürgerrepublik Ulrike Guérots mit einer geteilten europäischen Öffentlichkeit, gemeinsamen Parteien und Verbänden? Können die nötigen gemeinsamen Richtungsentscheidungen in der EU ohne ein „level playing field“ gleich starker Regionen anstelle der Nationalstaaten nicht mehr legitimiert werden und die Bürger kein neues Vertrauen in die europäische Demokratie fassen?
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Deshalb Europa! Visionen wagen“ laden wir Sie herzlich ein, am 06. Juni 2019 ab 18 Uhr gemeinsam mit Christina Giannoulis (Lehrbeauftragte der Universität des Saarlandes für Griechische Rechtsterminologie) und Sebastian Zeitzmann (Lehrbeauftragter für Europarecht und Europäische Integration) in der Universität des Saarlandes (Gebäude A4 2, Raum 3.24 im 3. Stock über dem Studierendensekretariat) darüber zu diskutieren! Der Eintritt ist frei. Am 4. Juli um 18:30 Uhr wird dann im Rathaus-Festsaal Gelegenheit sein, Frau Guérot auch selbst zu hören. Für die Teilnehmer an der Diskussion in der UdS werden am 4. Juli Plätze im Festsaal reserviert.
Der Verein Ramesch - Forum für Interkulturelle Begegnung e.V. wird gefördert aus Mitteln des saarländischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie.