Theater

Türkland

Dilşad Budak-Sarıoğlu und Ilgıt Uçum
Foto: Navid Linnemann

Am Montag, den 18.11.2019 beginnt unsere Kulturwoche im November mit der multimedialen Leseperformance Türkland des Schauspielerinnen-Duos Dilşad Budak-Sarıoğlu und Ilgıt Uçum im Theater im Viertel in Saarbrücken. Türkland ist ein Stück über das Auswandern und Nichtankommen mit starken autobiographischen Bezügen, erzählt als Lebensreflexion einer Frau an ihrem Hochzeitstag. Abwechselnd auf deutsch und türkisch (mit Übertiteln) erzählt sie von ihrem Aufwachsen als Kind sozialistischer Eltern, die nach dem “September-Putsch” von 1980 zunächst untertauchten, dann von Istanbul nach Paris flüchteten und schließlich in Velbert bei Wuppertal landeten, einer Kleinstadt mitten im deutschen Nirgendwo.

Mal heiter und komisch, manchmal traurig und schwermütig erinnert sich Dilşad an die ganz unterschiedlichen Stationen ihres bisherigen Lebens und die wiederkehrende Erfahrung der Fremdheit. Als Kind musste sie sich mit einer nicht nur kulturell völlig anderen Umwelt auseinandersetzen und erlebte den Schmerz der Diskriminierung und des Nicht-Dazugehörens. Auf der Suche nach der Heimat kehrte sie als Erwachsene schließlich Deutschland den Rücken und remigrierte nach Istanbul, um sich bewusst mit ihrer Vergangenheit auseinander zu setzen, ihre Identität zu finden und Verantwortung zu übernehmen. Doch auch hier fühlte sie sich anfangs nur fremd und im ewigen Dazwischen – bis sich die Deutschtürkin in einen Türkeitürken verliebte und erneut Welten aufeinander prallten. Türkland: Ein Stück über das Fremdsein und die Vielfalt.

Türkland entstand aus einer Kooperation der Kulturplattform Maviblau aus Berlin und Istanbul mit dem Istanbuler Theater Entropi Sahne und wurde seit 2017 bereits an zahlreichen Spielorten in Deutschland und der Türkei zur Aufführung gebracht. Durch eine Kooperation von Ramesch und der Friedrich-Ebert-Stiftung, Regionalbüro Rheinland-Pfalz/Saarland treten die beiden Schauspielerinnen nun erstmals in Saarbrücken auf. Der Beginn ist um 19:30 Uhr, der Eintritt ist frei.

Die Veranstaltungsreihe “Deshalb Europa! Visionen wagen” wird gefördert von der Stadt Saarbrücken, dem Regionalverband Saarbrücken, der Arbeit und Kultur Saarland GmbH, dem Sparkassenverband Saar und der Saarland-Sporttoto GmbH. Der Verein Ramesch – Forum für Interkulturelle Begegnung e.V. wird gefördert aus Mitteln des saarländischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie. Die Leseperformance Türkland wird außerdem unterstützt vom Integrationsbeirat der Landeshauptstadt Saarbrücken.

Zweisprachiger Beitrag. Falls erforderlich, in den Einstellungen türkische Untertitel aktivieren! (zweisprachig)

Quelle: Maviblau Magazin.

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Fluchtwege

Theaterstück „Fluchtwege“ von Nick Wood im Rahmen der 15. Europäischen Kinder- und Jugendbuchmesse

Samstag, 23. Mai 2015, 12 – 13 Uhr
im Schlosskeller des Regionalverbandes Saarbrücken
66119 Saarbrücken

In Kooperation mit dem Theater Überzwerg veranstaltete Ramesch im Rahmen der 15. Europäischen Kinder- und Jugendbuchmesse ein Theaterstück, das die Erfahrungen junger Kriegsflüchtlinge im Spannungsfeld zwischen traumatischen Erlebnissen, Heimweh und Neuanfang in einem fremden Land thematisiert und so gut zu unserer Veranstaltungsreihe “Flucht, Vertreibung, Heimatlosigkeit” passte. Regie führte Frank Engelhardt; für das Bühnenbild zeichnete sich Dorota Wünsch verantwortlich. In den Rollen Riva und Andrea waren Nicolas Bertholet und Eva Coenen zu sehen

Riva und ihr Bruder Andrea sind aus ihrem Heimatland geflohen. Dort herrschen Unterdrückung und Krieg. Der Vater wurde vor ihren Augen getötet. Zusammen mit ihrer Mutter sind sie nun in Deutschland und beantragen Asyl. Hier ist erstmal alles fremd. Nichts ist da, woran sich die beiden festhalten können, außer an ihren Spielzeugen von früher: Riva trägt immer eine Puppe bei sich, Andrea seinen Fußball. Rückblickend erzählen sie von ihrer Sehnsucht nach Zuhause, von ihren Träumen und wie sie gelernt haben, mit der Trauer um ihren Vater umzugehen. Es zeigt sich, dass es auch nicht leicht ist, in der Fremde Freundschaft zu schließen und die neue Sprache zu lernen. So stehen sie an einem Neuanfang, dem sie mutig, neugierig und ein bisschen ängstlich entgegensehen.

Das temporeiche Stück nutzt den Wechsel von Darstellung in Spiel und Erzählung sehr geschickt und ermöglicht den Schauspielern in fließenden Übergängen den Wechsel in zahlreiche Rollen.

Das anspruchsvolle Stück stieß auf eine sehr positive Resonanz. Die Besucher zeigten sich beeindruckt von der einfühlsamen und wandlungsfähigen Darbietung der beiden Schauspieler und dem informativen Charakter der Inszenierung. Die älteren Kinder und Jugendlichen folgten konzentriert dem Geschehen. Die Schauspieler erhielten wohlverdienten Applaus.

Europäische Kinder- und Jugendbuchmesse e.V.

Theater Überzwerg

Ramesch – Forum für Interkulturelle Begegnung e.V.

Die Bremer Stadtmusikanten

Die Bremer Stadtmusikanten
Ein Tanztheater aufgeführt am Sonntag, 26. Mai 2013, im Schlosskeller des Regionalverbandes Saarbrücken 

Im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ präsentierte Ramesch  in Zusammenarbeit mit der Max Ophüls-Grundschule Saarbrücken und dem Kulturamt Saarbrücken die Aufführung der „Bremer Stadtmusikanten“ auf der diesjährigen Kinder- und Jugendbuchmesse in Saarbrücken.

Zweifelsohne ist Ramesch mit dieser Aufführung ein glanzvoller Höhepunkt der Kinder- und Jugendbuchmesse 2013 gelungen. Dies zeigte sich schon alleine an dem sehr großen Besucherandrang: Der Schlosskeller war bis auf den letzten Sitzplatz ausverkauft, so dass viele weitere interessierte BesucherInnen leider keinen Einlass fanden und nicht an der Aufführung teilnehmen konnten. Den Kinder der Klasse 3c an der Max Ophüls Grundschule ist in zweijähriger Vorbereitungszeit eine überragende Neuinszenierung des Grimmschen Märchenklassikers gelungen. Das Tanztheater fesselte Alt und Jung durch seine spannende, intelligente sowie humorvolle Darstellung und überraschte den Zuschauer durch seine Aktualität und Modernität.
So ist es den Kindern mit der Unterstützung von Frau Taubert (Klassenlehrerin) und in der Zusammenarbeit mit Miguel Bejarano Bolìvar (Dramaturgie), Eva Lajko (Choreographin), Barbara Seithe (Maske und Bühnenbild) gelungen, den Inhalt des Märchens in die heutige Lebenswelt umzusetzen.

„Wenn wir uns zusammentun, uns gegenseitig würdigen und miteinander  arbeiten, sind wir stark.  Gemeinsam können wir Großes vollbringen. Viel mehr als es ein Einzelner von uns je alleine schaffen könnte!“

Denn genauso wie im Märchen Esel, Hund, Katze und Hahn es nur gemeinsam schaffen konnten, eine neue Heimat zu finden, war es allen Projektbeteiligten nur gemeinsam und miteinander möglich, das Tanztheater in dieser Form so einzigartig zu gestalten.
Alle Beteiligten brachten ihre persönlichen Stärken und Kompetenzen ein. Hierdurch gelang die Integration Aller und der Mut „Neues zu wagen“ konnte wachsen…

Das kam an: Das Publikum war so begeistert, dass der Applaus gar nicht abbrechen wollte.
Strahlende Gesichter bei den Zuschauern und bei allen Akteuren auf der Bühne waren all der Mühe wert, welche in die vielen kleinen Details der Vorbereitung gesteckt worden waren.

Auch die Zielsetzungen des Bundesprogramms wurden hiermit mehr als nur erfüllt:
Die Kinder der Klasse 3c werden noch lange von den Erfahrungen des Tanztheaterprojektes profitieren und sich weiterhin für Toleranz im Alltag engagieren, so stark wie sie jetzt sind.

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